Inhalt
Die berufsbegleitende Weiterbildung Suchttherapie (LWL) mit ihrem verhaltenstherapeutischen Schwerpunkt qualifiziert für die einzel- und gruppentherapeutische Arbeit im Rahmen der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker.Sie ist geprüft und von der Deutschen Rentenversicherung und der Gesetzlichen Krankenversicherung zur Anerkennung empfohlen. Die auf der Verhaltenstherapie basierende und konzeptionell durch andere therapeutische Verfahren ergänzte Weiterbildung hat ihren Schwerpunkt in der postgradualen Befähigung der Teilnehmenden zum Erwerb professioneller psychotherapeutischer, insbesondere suchttherapeutischer Kompetenzen für die medizinische Rehabilitation abhängigkeitskranker Menschen.
Den Teilnehmenden werden in der 36-monatigen Weiterbildung Theorien, Methoden und die Praxis der Verhaltenstherapie und ergänzende Ansätze im Kontext einer Abhängigkeitserkrankung vermittelt. Die Theorie-vermittlung, Selbsterfahrung und fallzentrierte Arbeit mit Supervision machen jeweils ungefähr ein Drittel der Weiterbildung aus. Begleitet von Theorieseminaren spielen bei der Vermittlung der Lerninhalte insbesondere die Intensivblöcke eine zentrale Rolle. Der Transfer der Weiterbildungsinhalte in die Berufspraxis wird von Supervision in Untergruppen angeleitet und begleitet.
Nutzen
Weiterbildungsziele
• Kenntnisse über theoretische und methodische Verfahren der Verhaltenstherapie
• Kennenlernen eines differenzierten Modells diagnostisch-therapeutischen Handelns
• Befähigung zur verhaltenstherapeutischen Arbeit entsprechend der Indikationen im jeweiligen Arbeitsfeld
Weiterbildungsinhalte
• Grundlagen der Verhaltenstherapie
• verhaltenstherapeutische Basisfähigkeiten in der therapeutischen Beziehung und Kenntnisse über
Rahmenbedingungen der medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker
• Theorie und Praxis der Diagnostik und Dokumentation bei Abhängigkeitserkrankungen
• Therapiemotivation und Kognitive Therapie • verhaltenstherapeutische Standardmethoden und Kognitive Therapie
• therapeutische Arbeit im Umgang mit Rückfällen und möglichen Auslösern
• gruppenspezifische Rehabilitation und Therapie unter Berücksichtigung geschlechtsspezifischer und lebensaltersspezifischer Aspekte
• Arbeit mit dem Familiensystem, Angehörigen und weiteren Bezugspersonen
Zeitrahmen / Programm
Kick-Off am 11.09.2026
Intensivblock 1 vom 24.09. - 28.09.2026
Intensivblock 2 vom 03.12. - 07.12.2026
Intensivblock 3 vom 11.03. - 15.03.2027
Intensivblock 4 vom 17.06. - 21.06.2027
Intensivblock 5 vom 18.11. - 22.11.2027
Intensivblock 6 vom 09.03. - 13.03.2028
Intensivblock 7 vom 12.10. - 16.10.2028
Intensivblock 8 vom 19.04. - 23.04.2029
Abschlusskolloquium am 07.09.2029
Theorieseminar I "Körperorientierte Verfahren" am 12.11.2026
Theorieseminar II "Diagnostik" am 19.02.2027
Theorieseminar III "Diagnostik: Testung & Screening" am 16.04.2027
Theorieseminar IV "Ressourcenaktivierung" am 19.02.2028
Zwei weitere Theorieseminare werden noch terminiert.
Die ausbildungsbegleitenden regionalen Arbeitsgruppen und Supervisionssitzungen finden von Oktober 2026 bis August 2029 statt.
Die Arbeitszeiten während eines Intensivblocks werden vor Ort mit der Kursleitung vereinbart.
Methoden
• Vorträge
• Rollenspiele
• Selbsterfahrung
• Wahrnehmungs-, Kommunikations-, Interaktions- und Gesprächsübungen zur Gestaltung therapeutischer Beziehungen
• Supervision
• Einzel-, Klein-/Großgruppenarbeit
Zulassungsvoraussetzungen / Dozent:innen
Zulassungsvoraussetzungen
Die berufsbegleitende Weiterbildung richtet sich an Mitarbeitende, die für die Dauer der Weiterbildung einen Arbeitsplatz mit dem zeitlichen Umfang von mindestens 50 % der wöchentlichen Regelarbeitszeit im Bereich der ambulanten, ganztägig ambulanten oder stationären medizinischen Rehabilitation Abhängigkeitskranker oder in einer von der DRV oder GKV anerkannten Einrichtung für die Nachsorge bei Abhängigkeitskranken nachweisen können. Diese Einrichtungen müssen hierfür von der Renten- oder Krankenversicherung anerkannt sein.
Folgende Berufsgruppen können zugelassen werden:
* diplomierte Sozialarbeiter:innen bzw. Sozialpädagog:innen,* B.A. Soziale Arbeit mit staatlicher Anerkennung * Diplom-Psycholog:innen * M.Sc. Psycholog:innen mit der Berechtigung zur Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten * Master Psychotherapie * approbierte Ärzt:innen
Alle Teilnehmenden müssen 12 Monate berufliche Erfahrung im Suchtbereich vorweisen können und persönlich geeignet sein. Die Zulassungsvoraussetzungen werden anhand der Bewerbungsunterlagen und im Rahmen eines kostenpflichtigen Bewerberauswahlgespräches überprüft.
Kursleitung
Anna Polanska, Dortmund
Jg. 1980, M.Sc. Psychologin, Diplom-Pädagogin, Diplom-Sozialarbeiterin, Sozialtherapeutin-Sucht (VT), Heilpraktikerin für Psychotherapie; seit 2002 in verschiedenen stationären und ambulanten Einrichtungen der Suchthilfe tätig, überwiegend in der medizinischen Rehabilitation. Seit 2017 freiberuflich in einer Praxis für Psychotherapie; seit 2018 Dozentin für die DGWS und die IFT-Gesundheitsförderung.
Christian Rademacher, Meschede
Jg. 1988, Sozialarbeiter und Sozialpädagoge (B.A.), Master of Health Administration (Public Health) sowie Suchttherapeut (Verhaltenstherapie, klärungsorientierte Psychotherapie). Derzeit Promotion im Bereich Gesundheitssysteme, Gesundheitspolitik und Gesundheitssoziologie an der Universität Bielefeld. Langjährige Erfahrung in der medizinischen Rehabilitation von Abhängigkeitserkrankungen sowie in der Leitung eines sozialpsychiatrischen Dienstes und einer Substitutionsambulanz. Aktuell verantwortlich für die Psychiatrie- und Suchtkoordination auf kommunaler Ebene und Leitung des Sachgebiets „Gesundheits- und Versorgungskoordination“ im Gesundheitsamt. Seit vielen Jahren Lehrbeauftragter an verschiedenen Hochschulen mit Schwerpunkten in den Bereichen Sozialpsychiatrie, therapeutische Beziehungsgestaltung, Gesundheitskommunikation und psychosoziale Versorgung.
Andrea Groß-Reuter, Dormagen
Jg. 1963, Diplom-Sozialarbeiterin. Seit 1988 Einzel- und Gruppentherapeutin in einer Fachambulanz für Suchtkranke. Therapeutische Leitung. Freiberufliche Supervisorin/Coach seit 2020. Suchttherapeutin VDR Anerkennung (Moreno Institut Stuttgart), Systemische Familientherapeutin DGSF (IFS Essen) Supervisorin und Coach (DGSv).
Andrea Naujoks-Wrzosek, Köln
Jahrgang 1962, Dipl. Sozialpädagogin, Master of Science Katho NRW Köln. Seit 2000 im suchttherapeutischen Bereich tätig. Sieben Jahre als Suchttherapeutin in einer Rehaklinik beschäftigt. Seit 2007 tätig in einer Suchtberatungsstelle, Durchführung der Nachsorge und ARS. Seit 2007 freiberuflich als Supervisorin in unterschiedlichen Handlungsfeldern der sozialen Arbeit (Hospiz, Palliativstation, Jugendhilfe, Bewo, Suchthilfe etc.) sowie als Lehrtherapeutin/-Dozentin an der Europäischen Akademie für psychosoziale Gesundheit – Fritz Perls Institut, Hückeswagen (EAG-FPI) tätig. Suchttherapeutin VDR Anerkennung (FPI Hückeswagen), Integrative Supervisorin, (FPI Hückeswagen) DGSv, Systemische Therapeutin/ Familientherapeutin DGSF (ifs Essen), Certified NARM Practitioner (Dr. Laurence Heller and NARM International). Mitgliedschaft DGSv und DGSF.
Anbieter
LWL-Koordinationsstelle Sucht
Referentin / Referent
Anna Polanska
M.Sc.Psychologin
Christian Rademacher
Sozialarbeiter und Sozialpädagoge (B.A.)
Andrea Groß-Reuter
Supervisorin
Andrea Naujoks-Wrzosek
Supervisorin
Auskunft zu Anmeldung und Organisation