Inhalt
Sozialtherapeutische Weiterbildungen Sucht gehören seit mehr als 40 Jahren zum Standardangebot der LWL-Koordinationsstelle Sucht. Sozialtherapeutisches Handeln hat die Förderung von Veränderungsprozessen hin zu mehr Lebensqualität im eigenen inneren Erleben als auch in der Interaktion mit dem sozialen Umfeld zum Ziel. Sozialtherapie hat, im Unterschied zur Psychotherapie, ihren Fokus auf sozialen Problemlagen, nicht primär auf der Heilung einer Krankheit. Um als Fachkraft in diesem Prozess zu unterstützen, ist der Aufbau einer hilfreichen Beziehung die Grundlage. Dazu gehören notwendigerweise sowohl fachliche als auch persönliche Kompetenzen, Wissen und methodisches Können. Der Aufbaukurs Suchtberater:in (LWL) baut auf dem Fachwissen des Grundkurses Basiswissen Sucht (LWL) auf. Es werden Fachkenntnisse und Kompetenzen vermittelt, die den Hilfeprozess strukturierter und zielorientierter gestalten lassen. Die Weiterbildung wird berufsbegleitend durchgeführt; dadurch wird die direkte Umsetzung des Erlernten im Arbeitsalltag sichergestellt und zudem supervidiert. Ein entsprechendes Praxisfeld wird deshalb vorausgesetzt. Hierzu gehören die regelmäßige Betreuung von Klient:innen sowie ausreichende Gesprächsmöglichkeiten.
Alle Teilnehmenden müssen berufliche Erfahrung im Suchtbereich vorweisen und persönlich geeignet sein. Die Zulassungsvoraussetzungen werden anhand der Bewerbungsunterlagen und im Rahmen eines kostenpflichten Bewerberauswahlgespräches überprüft.
Nutzen
Wenn Sie in Ihrem Arbeitsfeld mit riskantem Konsum von Rauschmitteln, Missbrauch, süchtigen oder abhängigen Verhaltensweisen in Berührung kommen, erhalten Sie hier praktisches, wissenschaftlich fundiertes Handwerkszeug für die professionelle Praxis.
Weiterbildungsziele
• Qualifikation zur:zum „Suchtberater:in (LWL)“
• Erweiterung der beruflichen und persönlichen Kompetenzen für die beratende Arbeit
• Erlernen des Aufbaus professioneller Beziehungsgestaltung
Weiterbildungsinhalte
• berufliche Identität vor dem Hintergrund der persönlichen Lebensgeschichte
• Reflexion der eigenen Haltung und Motivation
• suchtspezifische Theorien, suchtdynamische Prozesse
• Beratungsmethoden und -techniken
• Arbeit mit Gruppen
• Rückfallprophylaxe
• Ressourcenaktivierung und-speicherung
• Grundlagen der Motivierenden Gesprächsführung
• medizinische Aspekte der Abhängigkeitserkrankung
• rechtliche Aspekte der Abhängigkeitserkrankung
Zeitrahmen / Programm
11.09.2026 "Kick-Off"-Veranstaltung
12. - 14.11.2026 - Fachseminar I
03. - 05.03.2027 - Fachseminar II
13. - 15.04.2027 - "Motivierende Gesprächsführung"
15. - 17.07.2027 - Fachseminar III
01. - 03.12.2027 - Fachseminar IV
24. - 25.03.2028 - Abschlusskolloquium/Abschluss
siehe auch Konzeption und Bewerbungsformular
Eine Anmeldung ist nur zur gesamten Weiterbildung "mit Übernachtung" möglich!
Methoden
• Vortrag (Theorie)
• (Klein-)Gruppenarbeit
• Praxisübung und -Transfer
• Imaginationen
• Energizer
• Selbsterfahrung
Zulassungsvoraussetzungen und Dozent:innen
Hochschulabsolvent:innen der Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Pädagogik und Psychologie o. ä. aus den verschiedenen Arbeitsbereichen der Suchthilfe sowie Fachkräfte aus der Suchthilfe mit Berufserfahrung oder der Qualifikation durch den Grundkurs "Basiswissen Sucht (LWL)", die z. B. in der Pflege, Ergo-/Bewegungs-/Gestaltungs- und Arbeitstherapie arbeiten oder angrenzender Arbeitsbereiche (Jugendhilfe, Behindertenhilfe, Altenpflege, Ambulant Betreutes Wohnen u.a.
Kursleitung
Patrick Plötzke, Düsseldorf
M.A. Soziale Arbeit, Suchttherapeut, MOVE-Trainer, seit 10 Jahren in Kontakt- & Notschlafstellen sowie Beratungsstellen für Konsument:innen illegaler Substanzen tätig. Derzeit verantwortlich als Leitung des Fachbereiches Drogenhilfe mit Arbeitsfeldern der Suchtberatung & -behandlung, Kontaktcafé & Streetwork, Beschäftigungsförderung sowie Maßnahmen der Eingliederungshilfe. Seit 2018 freiberuflicher Dozent u.a. für die FOM, IU, Hochschule Düsseldorf.
Hanna Weber, Düsseldorf
Jg. 1989, B.A. Sozialarbeiterin/Sozialpädagogin; DeGPT zertifizierte Traumapädagogin und traumazentrierte Fachberaterin; seit mehreren Jahren tätig in der psychosozialen Begleitung und medizinischen Versorgung von suchtkranken Menschen in diamorphingestützter Behandlung; von 2021 bis 2023 Dozentinnentätigkeit im Rahmen des Suchthilfemoduls der FOM Hochschule; seit Herbst 2023 Soziale Arbeit Masterstudium mit dem Schwerpunkt Beratung und Management an der FOM Hochschule.
Supervisorinnen
Margret Kleine-Kracht, Münster
Jg. 1967, Dipl.-Sozialarbeiterin, Supervisorin M.A. (DGSv), Traumapädagogin (FIFAP), EMDR, Suchtberaterin (LWL), Trauerbegleiterin (AMB), 1992 bis 2015 Tätigkeit im qualifizierten Drogenentzug der LWL-Klinik Lengerich, ab 2005 freiberufliche Tätigkeit als Trauerbegleiterin, seit 2007 Referentin und Dozentin bei der LWL-KS, seit 2015 Traumatherapeutische Arbeit in der Abteilung für Psychosomatik und Psychotherapie der LWL-Klinik Lengerich und freiberufliche Tätigkeit als Supervisorin in unterschiedlichen Arbeitsfeldern.
Sarah Zylla, Münster
Jg. 1990, Doktorandin und wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Koblenz, Sozialarbeiterin/ Sozialpädagogin (B.A.), Erziehungswissenschaftlerin (M.A.), Systemische Beraterin (SG), Systemische Supervisorin (SG), HaLT-Fachkraft und MOVE-Trainerin. 2016-2022 in der Jugendhilfe an Schulen mit dem Schwerpunk emotional-soziale Entwicklung. Seit 2020 in der Drogenhilfe im Bereich Jugendlichen- und Angehörigenberatung. Freiberufliche Supervisorin, Referentin und Dozentin (u.a. für das HafenCity Institut für Systemische Ausbildung in der Medical School Hamburg für den Themenblock Konsum und Sucht).
Anbieter
LWL-Koordinationsstelle Sucht
Auskunft zu Anmeldung und Organisation