Inhalt
Menschen mit geistiger Behinderung sind zunehmend mit Suchtmittelkonsum konfrontiert – sei es durch legal erhältliche Substanzen wie Alkohol, Nikotin, Cannabis und Energy-Drinks oder auch illegale Drogen. Lange wurde das Thema „Sucht“ in der Behindertenhilfe nicht berücksichtigt. Gleichzeitig steigt das Risiko des (problematischen) Substanzkonsums durch soziale Isolation, Langeweile, psychische Belastungen oder mangelnde Zugänge zu Präventionsangeboten.
Neben einem Überblick über zentrale Begriffe und Besonderheiten bei dem Personenkreis mit geistiger Behinderung werden Herausforderungen und Bedarfe in den Hilfesystemen im Umgang mit (problematischem) Suchtmittelkonsum, zur Überwindung der Schnittstellenproblematik und für die Prävention aufgezeigt.
Schwerpunkte:
• Einführung in zentrale Begriffe (problematischer Konsum, Sucht, Prävention), Definition und Formen von Sucht (stoffgebunden vs. Verhaltenssüchte)
• Übersicht über Konsumhäufigkeiten
• Herausforderung: Doppeldiagnose (geistige Behinderung und Sucht)
• Risikofaktoren für Sucht bei Menschen mit geistiger Behinderung (z.¿B. fehlende Impulskontrolle, fehlendes Problembewusstsein, Bedürfnis nach Anerkennung)
• Erkennen von problematischem Konsumverhalten (u. a. Screening-Instrumente)
• Ansätze und Programme zur Suchtprävention in der Behinderten- und Suchthilfe (u. a. Überblick über bisherige Präventionsangebote)
• Möglichkeiten zur Stärkung von Lebens- und Gesundheitskompetenzen sowie zur Prävention
• Netzwerkarbeit: Kooperation zwischen Hilfesystemen
Nutzen
• Sensibilisierung für das Thema Sucht bei Menschen mit geistiger Behinderung
• Erkennen von Risikofaktoren und problematischem Konsumverhalten
• Erwerb von Wissen und Handlungskompetenz im Umgang mit Konsumierenden
• Förderung von Prävention, integrierter und multiprofessioneller Zusammenarbeit
Zeitrahmen / Programm
09:00 - 12:30 Uhr
Methoden
Fachvortrag und
Interaktive Methoden (Umfragen via mentimeter o. ä., Diskussionsrunden, Übungen)
Referentin / Referent
Rathmann, Katharina, Prof. Dr., Professorin für Sozialepidemiologie an der Hochschule Fulda (Fachbereich Gesundheitswissenschaften), Forschungsschwerpunkt Gesundheitsförderung und -kompetenz bei sozial benachteiligten Bevölkerungsgruppen, insbesondere Menschen mit (intellektueller) Beeinträchtigung, leitet Projekte wie "SKoL" oder "Ewiko" zur Gesundheitskompetenz und Substanzmittelkonsum, Vorstandsmitglied im Deutschen Netzwerk Gesundheitskompetenz und Sprecherin des Public Health Zentrums (PHZF).
Anbieter
LWL-Koordinationsstelle Sucht
Referentin / Referent
Prof. Dr. Katharina Rathmann
Auskunft zu Anmeldung und Organisation